Franz Klammer gewann im Laufe seiner Karriere 26 Weltcuprennen, doch seine größte Stunde schlug zweifellos in Innsbruck, als er dem Druck seiner heimischen Fans dramatisch standhielt und die Abfahrt mit 0,33 Sekunden Vorsprung gewann.
Franz erzielte nicht nur mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 102,828 km/h die bis dahin höchste jemals in dieser Disziplin verzeichnete Geschwindigkeit, sondern begeisterte die Skiwelt auch mit seiner Zurschaustellung extremer Kühnheit und Entschlossenheit.
Österreich hatte in der ersten Woche dieser Olympischen Spiele noch keine Goldmedaille gewonnen und die Erwartungen der Einheimischen waren riesig, als er sich vor seiner Abfahrt in die Starthütte hockte. Er enttäuschte nicht. Angefeuert von 60.000 Zuschauern rannte er am Limit und flirtete ständig mit der Katastrophe.
Er schien alle Vorsicht in den Wind zu schlagen und gewann schließlich mit einer Zeit von 1:45.73 und verwies den Schweizer Bernhard Russi, den Goldmedaillengewinner von 1972, auf den zweiten Platz. Das Bild seines siegreichen Stils in diesem Jahr brachte ihm einen Sonderpreis von ABC TV für die Erstellung solch dynamischer Skiaufnahmen ein.
Franz stand im Alter von drei Jahren zum ersten Mal auf Skiern und erregte 1971 weltweite Aufmerksamkeit, als er in Bad Kleinkirchheim, Österreich, sein erstes Europacup-Abfahrtsrennen gewann. Zwei Jahre später gewann er die Abfahrt in Schladming und diese beiden Triumphe markierten den Beginn seiner Abfahrtsdominanz. Bei den Weltmeisterschaften 1974 gewann er Gold in der kombinierten Disziplin Abfahrt und Slalom und in der Saison 1974-75 gewann er jedes Abfahrtsrennen und stellte auf Weltcup-Abfahrten auf der ganzen Welt Zeitrekorde auf.
Er gewann alle prestigeträchtigsten Abfahrtsrennen, darunter viermal den Hahnenkamm in Kitzbühel, dreimal das Lauberhorn in Wengen und viermal das italienische Grödenrennen.
Im Frühjahr 1985 gab er seinen Rücktritt vom Skirennsport bekannt, doch da er immer noch von seinem Verlangen nach hoher Geschwindigkeit und dem Nervenkitzel einer Herausforderung getrieben war, begann er mit dem Rennsport. Er gewann prompt das Rennen der Tourenwagen-Europameisterschaft auf dem Nürburgring in Deutschland in einem Mercedes 190.