Miteinander statt gegeneinander: KICKFORMORE ist eine Straßenfußball-Liga nach dem KICKFAIR-Konzept in Baden-Württemberg und der Metropolregion Rhein-Neckar. Die Jugendlichen legen die Spielregeln selbst fest und werten sie nach dem Match aus. Außerdem planen und organisieren die Kids den Spielbetrieb der Liga eigenständig.
Fairness heißt zum einen für mich, die Werte, Normen und Grundsätze unserer Welt einzuhalten. Das heißt, Regeln unserer Menschheit einzuhalten, damit es jedem gut geht. Auch seine Rechte ausleben zu können, damit es einem selbst gut geht. Wenn man das kann, kann man in Richtung Fairness nicht viel falsch machen.
Fairness heißt übersetzt Gleichberechtigung und Friedlichkeit. Gleichberechtigung heißt für mich vor allem, dass jede Person egal welcher Nation, Volkszugehörigkeit, Religion, Hautfarbe und Vorlieben gleich ist. Man soll jede Person gleich und friedlich behandeln – so, wie man selbst behandelt werden will. Im Sport bedeutet es, dass man jeden Beteiligten auf dem Spielfeld gleich und friedlich behandelt. Nur so kann man gemeinsam Spaß haben und die Fairnesspunkte bei unserer Spielmethode sammeln. Zum Fairness im Sport gehört aber vor allem, fair und friedlich verlieren zu können und die Gewinner zu respektieren.
Mir bedeutet der Wert Fairness sehr viel. Aus einem ganz einfachen Grund: Wenn man versucht, fair mit anderen Leuten umzugehen, fühlt man sich automatisch besser und ist fröhlicher. Wenn man für sich und gleichzeitig für andere etwas Gutes tun kann, fühlt man sich einfach besser.
Meines Erachtens beruht Fairness auf Beidseitigkeit. Man kann nicht erwarten, fair behandelt zu werden, wenn man nicht selber fair zu der Person oder überhaupt allgemein zu Menschen ist.
Warum mir das Projekt besonders den Wert Fairness vermittelt hat? KICKFORMORE versucht unter anderem Spaß, Respekt, Toleranz, aber eben auch den Wert „Fairness“ über den Straßenfußball zu vermitteln. In meiner Zeit bei KICKFORMORE habe ich gelernt, dass Fairness auch eine Kopfsache ist. Zum Beispiel kann Fairness einem Spieler, der mit seinen Mitspielern nicht gut umgeht, beim Umdenken helfen. Das versuchen wir unter anderem ja auch mit unserem Projekt. Schon damals als Neuling im Projekt habe ich schon gelernt, jeden gleich zu behandeln, weil jeder Mensch verschieden ist – aber nicht verschieden behandelt werden soll. Durch das Zusammenbringen der Vielfalt macht aber das Spielen viel mehr Spaß.
Fairness hilft mir auch in meinem Alltag. Ich gehe viel besser mit Menschen um (ich bin auch viel kontaktfreudiger geworden) und versuche dort zu helfen, wo ich kann. Dadurch, dass KICKFORMORE mich mit Aspekten wie Fairness konfrontiert, nimmt man diese Punkte auch im Alltag mehr wahr und kann sich auch damit identifizieren. Man versucht sich auch zurückzuhalten, um jeder Person die gleichen Möglichkeiten zu geben, sich zu zeigen und auch zu zeigen, was er kann.
Also versuchen wir, Fairness über den Straßenfußball zu vermitteln. Zum einen über die Punkte, denn man kann bei unserer Methode auch Fairplaypunkte sammeln. Die Fairplaypunkte sind bei uns gleich gewichtet mit den Siegerpunkten. So ist es auch möglich, ohne das Turnier zu gewinnen, einen Siegerpokal zu gewinnen. Diesen nennen wir den Fairplaypokal. Das ist zugleich der wichtigste Pokal für uns. Zum anderen spielt bei unserer Methode mindestens ein Mädchen pro Team mit, das ist Pflicht. Wir wollen ja mit unserer Spielweise die Vielfalt der Menschen zusammenbringen und zur Vielfalt gehören auch Mädchen. Das Zusammenbringen der Menschen und unserer Regeln harmoniert sehr gut. Dadurch entsteht auch ein anderer Fußball. Ein fairer Fußball, bei dem sich jeder respektiert und bei dem alle im Endeffekt zusammen Spaß haben.
Zum anderen versuchen wir durch Workshops für KICKFORMORE Mitglieder, aber auch einfach Kinder und Jugendliche, die nur kicken wollen, über die Straßenfußball-Methode näher zusammen zu bringen. Wie dieses Jahr, in dem wir das Thema Kinderrechte durchnahmen. Auch das gehört zur Fairness, dass die Rechte/Grundrechte, die alle haben, auch alle bekommen sollten. Wir sind alle gleich und so hat jeder auch die gleichen Rechte. Nur die Gleichheit aller Menschen und das Miteinander aller Menschen führen zu Frieden und zur Fairness und das klappt bei KICKFORMORE super. Hier merkt man nichts von Diskriminierung.
Autor:
Aydel Haji ist 17 Jahre alt und kommt ursprünglich aus dem Irak mit kurdischer Volkszugehörigkeit. Er ist seit 2009 Teilnehmer des Laureus Sport for Good Projekts KICKFORMORE. Seine Aufgaben im Standort Offenburg sind hauptsächlich die Turnierleitung aber auch natürlich die Mediation.
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