Vom 19. bis 21. November 2019 trafen im Rahmen vom LeAD Sport1 Accelorator Programm Laureus Sport for Good Projekte auf Start-Ups aus der ganzen Welt. Vertreten war auch das Laureus Projekt Körbe für Köln e.V. und Projektleiter anderer Laureus Projekte, die einen einmaligen Einblick in wirtschaftliche Vorgehensweisen erhalten haben. Den aufstrebenden Unternehmen wurden die Augen für gemeinwohlorientierte Ziele neben der Profitabilität geöffnet. Drei spannende Tage, an denen viel voneinander gelernt werden konnte!
Ready, Set, Go!
Die Teilnehmer aus Berlin, Hessen, NRW und Österreich trafen am Dienstag via Bahn, Flugzeug und gar zu Fuß in den Räumlichkeiten von leAD ein. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde haben wir uns direkt unter professioneller Anleitung in die Materie gestürzt. Die Theorieeinheiten zu Business Modellen und der Entrepreneurial Spiral wurden immer wieder von Diskussionsrunden über die Übertragbarkeit auf soziale Projekte und spannende Praxisspiele unterbrochen. So rauchten die Köpfe der Teilnehmer, als es bei einem Gedanken-Experiment darum ging möglichst viele „magische“ Stifte zu erstellen. In kürzester Zeit waren kreative Ideen und Erfindergeist gefragt. Am Ende stand für alle fest – Wirklichkeit ist definitiv formbar!
Das erste Zusammentreffen mit den Start-Ups
Am Abend des ersten Tages kam es, nach einer sehr erfrischenden Yoga Session, zum ersten Aufeinandertreffen mit den internationalen Start-Ups. Die initialen Gespräche mit den sehr offenen und kommunikativen Jungs und Mädels wurden bei leckerer Pizza und Getränken geführt, ehe es zum spannenden Teil überging: Die Start-Ups sollten uns ihre Unternehmenspräsentationen (Pitches) vorstellen. Aber nicht wie üblich die Pitch-Decks, an denen sie seit Monaten an den kleinsten Details feilen. Bei dem ‚Pitch-Karaoke‘ ging es darum, uns als potentielle Investoren von einem fremden Unternehmen zu überzeugen. Bei ausgelassener Stimmung sorgte der Hinweis von jedem Start-Up, dass der Markt für ihr Produkt riesengroß sei und viele weitere Anekdoten für Lacher: Das Eis für tiefergehende Gespräche über die einzigartigen Geschäftsideen aus der digitalen Sportbranche war gebrochen.
Beyond CSR – Voneinander lernen
Der zweite Tag der Schulung stand unter dem Motto „Voneinander lernen“. Nach einer interessanten Marketing-Einheit zum Prozess hinter der Erstellung von wirkungsvollen Kampagnen, gingen wir nach einer Mittagspause zu einer interaktiven Übungsform mit den Start-Ups über. Die individuellen Einschätzungen, wie gut das eigene Unternehmen oder Projekt aktuelle, soziale oder umwelttechnische Problemstellungen angeht, waren dabei sehr aufschlussreich. Anschließend haben wir Projektvertreter gemeinsam mit den Startups Möglichkeiten diskutiert, wie sie mit ihrem Unternehmen besser auf einzelne Sustainable Development Goals einzahlen können. Ein überaus gelungener Austausch für beide Seiten!
Am Abend folgte ein Highlight des Workshops: Roman Weidenfeller wurde offiziell zum Laureus Botschafter ernannt und damit in die Laureus Sport for Good Familie aufgenommen. Für mich als BVB-Fan ein ganz besonderes Ereignis! Zusätzlich schwebt für unseren Körbe für Köln e.V. nun die Hoffnung, dass er unsere Bambiniliga Köln Mülheim auch einmal besuchen kommt als Hero zum Anfassen für die Kids. Eingebettet in eine Panel-Diskussion zum Thema „Impact through Social Start-Ups in Sport“, leckeres Essen, das ein oder andere kühle Bier und viele anregende Gespräche war diese Veranstaltung aus meiner Sicht ein voller Erfolg!
Showdown: Die Pitch Präsentationen der Projekte
Den abschließenden Tag des Workshops haben wir voll und ganz der Vorbereitung und Präsentation eigener Pitches gewidmet. In Anbetracht der geringen Zeit (ein Vormittag) und der von den Start-Ups enorm hochgelegten Messlatte war das absolut kein einfaches Unterfangen! Mit der Unterstützung von Grafiker Pepe und inhaltlichen Hinweisen des leAD-Teams haben aber alle Projekte die Herausforderung mit Bravour gemeistert und schlussendlich viel positives Feedback der Profis ernten können. Mit dem Pitch-Deck und vielen konstruktiven Hinweisen im Gepäck sind wir nun bestens gerüstet für kommende Sponsorenverhandlungen und Projektvorstellungen.
Als eins der wichtigsten Erkenntnisse aus dem Feedback zum Pitch und Workshop generell habe ich mitgenommen, dass soziale Organisationen sich oftmals zu klein machen. „The market is huge!“. Das gilt für soziale Organisationen zwar natürlich nur im übertragenen Sinne; aber wir alle wissen, wie viele soziale Problemstellungen und benachteiligte Kinder und Jugendliche unsere Gesellschaft noch bereithält. Wir leisten bereits bemerkenswerte Arbeit und deswegen sollten auch wir dem Ratschlag „Think big!“ folgen. Die Wirtschaft lebt uns vor: aus gewohnten Denkmustern ausbrechen, selbstbewusstes Auftreten und innovative Lösungen sind der Schlüssel zum Erfolg. Die Panel-Diskussion oder die Gespräche mit den Start-Ups haben mir aufgezeigt, dass auch für soziale Organisationen viele innovative Möglichkeiten und Ansätze existieren. Wir müssen sie nur auf unser Radar holen!
Fazit – Frisch motiviert für kommende Aufgaben
Aus den drei Tagen vor Ort in Berlin konnte ich ordentlich Motivation für die alltägliche Vereinsarbeit schöpfen. Sowohl die vielen wirtschaftlichen Ansätze und Denkweisen, als auch die inspirierenden Geschäftsideen und das Auftreten der Start-Ups haben mich noch lange beschäftigt. Und nicht zuletzt waren die intensiven Gespräche mit den Projektleitern anderer Laureus Sport for Good Projekte, fernab der „offiziellen“ Seminarinhalte, für mich persönlich unglaublich lehrreich. Ich freue mich, dass ich als Projektvertreter für den Körbe für Köln e.V. dabei sein konnte. Vielen Dank für die hervorragende Organisation und Verpflegung Julia und Bärbel.
Und wer weiß – vielleicht können wir mit dem vorgestellten „Working out Loud“ Konzept in den nächsten Monaten an diese effektiven Tage in unserer täglichen Arbeit anknüpfen? Ich würde mich freuen!
Profil: Bastian Grüger
Bastian Grüger ist seit Sommer 2018 für das Laureus Sport for Good Projekt „Körbe für Köln e.V.“ aktiv. Er studiert aktuell den Master „International Sport for Development and Politics“ an der Deutschen Sporthochschule Köln. Nach seinem Praktikum in der Customer Events and Laureus Abteilung bei Mercedes Benz im Jahr 2017 wollte er einen tieferen Einblick in die tatsächliche Organisationsarbeit bekommen und unterstützte das Körbe für Köln Team im Sommer 2018 beim Olympic Day. Seit Anfang 2019 unterstützt er die Projektleitung beispielsweise bei der Ko-Koordination der Bambiniliga Köln Mühlheim, leitet regelmäßige Sportangebote für benachteiligte Kinder und Jugendliche, hospitiert bei der Umsetzung bewegungsorientierter EQualNet Sozialkompetenztrainings (u.a. mit benachteiligten jungen Menchen mit Fluchterfahrung) und unterstützt bei der Planung, Organisation und dem Management von Events und weiteren Aktionen.