Wie schafft man es, eine Meute wilder Piraten nach einem ganzen Tag lang aufregender Schatzsuche satt zu bekommen? Gar nicht so einfach, aber auch keinesfalls unmöglich: 17 Kilogramm schwäbische Spätzle, 14 kg Fleisch, 300 Liter Eistee und noch viel mehr. So sah die Einkaufsliste aus, um für die Seeräuber ihr wohlverdientes Essen vorzubereiten. Und das war längst noch nicht alles.
Unter dem Motto „Piraten – Klarmachen zum Entern“ haben sich vom 03. – 05. Juni 2016 rund 80 Kinder und Jugendliche auf eine abenteuerliche Schatzsuche in Stuttgart begeben. Im Rahmen des erlebnispädagogischen Events „Stuttgart 48“, organisiert vom Stuttgarter Laureus Sport for Good Projekt „move&do“, mussten sie innerhalb von 48 Stunden und in unterschiedlichen Teams, spielerische Aufgaben bewältigen, um Hinweise auf den Aufenthaltsort des Schatzes zu bekommen.
Und ich war mitten drin. Ich bin Praktikant bei der Daimler AG und unterstütze mein Team bei allen Themen rund um Laureus Sport for Good. Bei einem Aufruf an unsere Kollegen im Entwicklungsbereich, in Form von Küchenhilfen oder als Betreuer an den Spielstationen bei „Stuttgart 48“ mitzuhelfen, haben wir zahlreiche positive Rückmeldungen bekommen. Natürlich ließ auch ich es mir nicht nehmen, mit anzupacken, um den Kindern und Jugendlichen ein großartiges Wochenende zu bereiten. Ich hatte meinen Einsatz im Küchenteam. Auf dem Speiseplan stand ungarisches Gulasch und österreichischer Kaiserschmarrn zur Nachspeise.
Das bedeutete, für 80 hungrige Piraten unter anderem 14 Kilogramm Rindfleisch in Stücke zu schneiden, 5 Säcke Kartoffeln zu schälen sowie 1 Sack Karotten und etliche Tomaten und Zwiebeln zu zerkleinern. Das Rührgerät schien bei 120 Eiern mit mehreren Litern Milch und ca. 3 Kilogramm Mehl an seine Grenzen zu stoßen, wir dagegen schwangen mit Freude und Elan den Kochlöffel.
Nach 4 Stunden Vorbereitung war es angerichtet. Die Kinder kamen von ihrer Beutejagd zurück und stellten sich hungrig für ihre Portion Gulasch an. Nachschub holen? War selbstverständlich erlaubt. Sich die zweite Portion abzuholen, war aber erst gestattet, nachdem jedes einzelne Kind seine erste bekommen hatte, was alle sofort akzeptiert haben. Es war interessant zu sehen, wie es die Betreuer von „move&do“ so schaffen, Werte im Umgang miteinander und das Einhalten von Regeln zu vermitteln.
Der Kaiserschmarrn hat es den kleinen Piraten besonders angetan, sodass wir zeitweise mit der Zubereitung gar nicht mehr hinterherkamen. Wir hatten gewissermaßen einen richtigen „Produktionsengpass“, wie man es in unserer Wirtschaftswelt nennen würde.
Besonders schmunzeln musste ich, als ich einem der kleinen Piraten bereits zum dritten Mal seinen Teller gefüllt und ihm seine dritte Scheibe Brot mitgegeben habe und er grinsend und zufrieden zurück an seinen Platz marschierte und genüsslich weitergegessen hat. Als nach dem Essen eines der Kinder zu mir kam und mir strahlend sagte, dass es ihm „voll lecker geschmeckt“ habe, war das für mich ein tolles Gefühl, weil ich wusste, wir tun den Kindern damit etwas Gutes.
Insgesamt war es ein Tag, den ich sicher nicht so schnell vergessen werde. Es ist schön zu sehen, wie die Kinder und Jugendlichen Freude an den Spielstationen haben, lachen und ein bisschen Abstand von ihrem sonst so beschwerlichen Alltag gewinnen können. Die Kids kamen zwar allesamt „ausgepowert“ zurück ins Camp, aber, und das ist das Wichtigste, sie haben einen zufriedenen Eindruck gemacht. Zufrieden mit sich selbst.
Und auch wir waren zufrieden, nachdem wir es geschafft hatten, alle wilden Piraten auch tatsächlich satt zu bekommen.
Autor:
Christopher Hauber ist Praktikant bei der Daimler AG und unterstützt dort das Laureus Sport for Good Team seitens unseres Global Partners Mercedes-Benz bei allen Aufgaben rund um Laureus Sport for Good. Dabei ist er in viele unterschiedliche Projekte involviert und unterstützt unter anderem bei der Planung, Koordination und Umsetzung von Kommunikations- und Marketingaktivitäten von Mercedes-Benz zum Thema Laureus. Als leidenschaftlicher Fußballspieler weiß er, wie Sport Werte wie Disziplin, Zielstrebigkeit und Respekt vermitteln kann. Daher ist es für ihn eine große Freude, ein Teil von Laureus zu sein und dabei helfen zu dürfen, die Botschaft von Laureus Sport for Good auf der ganzen Welt zu verbreiten.