Laureus Sport for Good Botschafter Fabian Hambüchen war im März bei einer internationalen Trainingseinheit des Förderprojekts Körbe für Köln zu Besuch. Lesen Sie hier was er an diesem Tag alles erlebt hat und welche wichtige Sozialarbeit Körbe für Köln in und um das Kölner Stadtgebiet leistet.
Im Einsatz bei Laureus Sport for Good
Wer hätte gedacht, dass Laureus Sport for Good Botschafter und Olympia-Turn-Star Fabian Hambüchen Konkurrenz in Sachen Oberarmumfang bekommen könnte? Und das im Rahmen eines Besuches beim Laureus Förderprojekt Körbe für Köln im Berufskolleg Deutzer Freiheit. Dort traf er auf den 18-jährigen Babrak aus Afghanistan mit den Oberarmen eines Bodybuilders, der Fabian sichtlich stolz nicht nur seine Muskeln, sondern auch seine Welt zeigte.
Gemeinsam mit knapp 20 jungen Geflüchteten aus Afghanistan, Iran, Irak, Bulgarien, Syrien, Nigeria, Äthiopien und Guinea nimmt Babrak regelmäßig an einem bewegungsorientierten Sozialtraining für internationale Förderklassen teil. In dem EQualNet Sozialtraining geht es in einer Reihe von Sport- und Kooperationsspielen um Themen wie Vertrauen, Selbstbewusstsein, soziales Miteinander und Respekt.
Organisiert wird es von dem Laureus Förderprojekt Körbe für Köln in Kooperation mit EQualNet, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Kraft des Sports für eine nachhaltige Integration in die Gesellschaft zu nutzen. Und es waren die kleinen Dinge, die an diesem Tag eine Brücke schlugen zwischen zwei Welten, die sonst nicht so leicht miteinander in Berührung gekommen wären: die gegenseitige Hilfestellung bei den Übungen, eine gemeinsam geschaffte Aufgabe, ein anerkennendes Schulterklopfen. Durch den Sport wurde die Kommunikation und das Miteinander schnell zu einem Kinderspiel.
Das beeindruckte auch Laureus Sport for Good Botschafter Fabian Hambüchen:
„Es gibt eigentlich kaum sprachliche Barrieren. Da hatte ich am meisten Bedenken. Aber wenn du normal und manchmal ein bisschen langsamer redest, versteht dich jeder.“
Eine Erfahrung, die lange im Gedächtnis bleibt – nicht nur bei Fabian: Die Projektbesuche sind immer ein Highlight für alle Beteiligten, egal ob Laureus Sport for Good Botschafter, Teilnehmer oder Projektleiter und -helfer. Jeder nimmt seine eigenen, wertvollen Erfahrungen und Eindrücke mit nach Hause.
Ein Projekt mit vielen Facetten: Fabian Hambüchen bei Körbe für Köln
So auch Meri aus Äthiopien, eine Sporthelferin bei Körbe für Köln, für die der Sport ein fester Bestandteil ihres neuen Lebens in Deutschland ist:
„Der Sport ist für mich das Einzige, was ich habe. Ich liebe es Sport zu machen.“
Sie ist ein gutes Beispiel dafür, wie der Sport jungen Menschen eine Perspektive im Leben aufzeigt. Nach der Flucht aus ihrem Heimatland und ihrer Ankunft in Köln hat sie an EQualNet Sozialtrainings teilgenommen und suchte nach einer Möglichkeit sich zu engagieren. So begann sie ein Praktikum bei dem Laureus Förderprojekt Körbe für Köln. Zusätzlich absolvierte sie eine Ausbildung zur Sporthelferin – und unterstützt den Verein heute.
Auch bei dem Kompetenztraining am Berufskolleg mit Olympiasieger Fabian Hambüchen half sie den jungen Geflüchteten. Denn wer könnte eine bessere Ansprechpartnerin für die jungen Menschen sein, als jemand, der sich vor einiger Zeit in genau derselben Situation befand?
Diesen Ansatz verfolgt das Projekt Körbe für Köln unter der Leitung von Sozialpädagogin Dr. Sascha A. Luetkens an vielen Standorten und sozialen Brennpunkten im Kölner Stadtgebiet. Junge Menschen mit und ohne Migrationshintergrund werden nicht nur zum Sporttreiben ermutigt. Sie werden darüber hinaus zu Multiplikatoren ausgebildet, die ein Ehrenamt im Sport übernehmen, selbst Trainings anleiten und so sich und andere in der Persönlichkeitsentwicklung stärken.
Entstanden und gewachsen auf den Streetballplätzen der Stadt hat sich Körbe für Köln zu einem Projekt mit vielen Facetten entwickelt. Neben den Sozialkompetenztrainings setzt es auch Sportarten wie (Rollstuhl-)Basketball, Fußball oder Schwimmen ein. Mithilfe der Laureus Sport for Good Förderung, weiteren Trägern und Partnern sowie zahlreichen freiwilligen Helfern hat das Projekt so seit 2012 über 3.500 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene erreicht.
Dabei braucht es oft nicht viel, um das Leben der jungen Menschen zu verbessern. Denn häufig wünschen sie sich das Gleiche wie der 17-jährige Ali aus dem Iran mit afghanischer Staatsangehörigkeit, der ebenfalls als Sportassistent bei EQualNet und dem Körbe für Köln hilft:
„Ich hoffe, dass ich in Deutschland bleiben, meine Schule weitermachen und ein ruhiges Leben haben kann.“