Wie ein geflüchtetes Mädchen aus der Ukraine über Sport für Peace zurück zu alter Stärke findet
Heute jährt sich der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Nach einem Jahr Krieg ist noch kein Ende in Sicht, denn eine Aussicht auf Friedensgespräche gibt es derzeit nicht. Durch den Krieg mussten viele Ukrainer*innen ihre Heimat verlassen und flüchten. Allein in Deutschland sind bereits über eine Millionen ukrainische Flüchtlinge angekommen, die hier auf Solidarität und zivile Hilfe angewiesen sind. Bereits kurz nach Ausbruch des Krieges hat die Laureus Sport for Good Stiftung, Germany & Austria aus diesem Grund den „Sport for Peace Ukraine Fund“ ins Leben gerufen. Durch den Fund werden 27 Projekte in 21 verschiedenen Städten gefördert, die sport-basierte sozialpädagogische Methoden gezielt nutzen, um die ukrainischen Geflüchteten in Deutschland und Österreich bei der Bewältigung Ihrer Lebenslage zu unterstützen und sie zu stärken. So wurden durch die Unterstützung von Laureus Sport for Good bereits über 3.500 ukrainische Kinder in Deutschland und Österreich sowie ihre Bezugspersonen regelmäßig erreicht.
Eins dieser Kinder ist die 12-jährige Sofija (Name geändert). Gemeinsam mit ihrer Mutter Diana (Name geändert) flüchtete sie nach Berlin. Dort wurden die beiden auf das Angebot der Organisation Champions ohne Grenzen aufmerksam gemacht. „Die Mutter wirkte sehr offen und war sehr sport-begeistert, die Tochter Sofija wirkte depressiv-verschlossen.”, berichteten die Trainer*innen von Champions ohne Grenzen von der ersten Begegnung. Diana machte direkt bei dem Sportangebot mit, Sofija hingegen weigerte sich Sportkleidung anzuziehen und wollte nicht teilnehmen. Nach einer Weile nahmen eine freiwillige Sprachmittlerin aus Belarus und ein weiterer Trainer Kontakt mit Sofija auf, die bis dahin nur zuschaute. Im Gespräch stellte sich heraus, dass Sofija sehr schüchtern war und keine Turnschuhe hatte. Die Trainer*innen gaben ihr Turnschuhe und als Sofija sah, wie viel Spaß ihre Mutter und die anderen Teilnehmer*innen bei dem Sportangebot hatten, entschied sie sich dann doch noch mitzumachen. Es schien so, als hätte sie dabei für den Moment ihre Sorgen vergessen können. Nach dem Training erzählte Diana, dass Sofija sehr viel Angst habe und außerdem sehr traurig sei, dass sie ihre Freund*innen, ihren Vater und ihre Stadt hatte verlassen müssen. Sofija wolle nun immerzu ins Internet gehen und es sei sehr schwer für sie als Mutter, ihre Tochter zu Aktivitäten zu motivieren.
An dem Programm von Chamipons ohne Grenzen haben Diana und Sofija nach dieser Begegnung regelmäßig teilgenommen. Sie haben dadurch in Deutschland eine sportliche Aktivität gefunden, die sowohl ihr physisches als auch ihr psychisches Wohlbefinden stärkt. Sofija hat zudem die Chance genutzt, beim Mädchenfußball und beim Boxen ein Schnuppertraining zu machen. Aus dem verschlossenen und verängstigt wirkenden Mädchen ist in der kurzen Zeit eine offene, selbstbewusstere Sofija geworden, die ihre eigenen Ideen und Wünsche in das Training einbringt und wieder Lust auf jegliche Aktivitäten hat. Die Schuhe, die Sofija erhielt, und die ihr erst den Zugang zu dem Angebot ermöglichten, in welchem sie sich so schnell entwickelte, wurden über den Laureus Sport for Peace Fund finanziert. Dieses Beispiel zeigt, wie viel bereits eine kleine Unterstützung bewirken kann.
Die Geschichte von Sofija ist kein Einzelfall und der Bedarf dieser zielgerichteten Unterstützungsangebote ist weiterhin sehr hoch, denn die Weiterführung der regelmäßigen Angebote ist sehr wichtig, um den ukrainischen Kindern in der nach wie vor schwierigen Lage, eine Stütze, Hoffnung und eine Perspektive zu geben. Deswegen bedanken wir uns für jede weitere Spende in den „Sport for Peace Ukraine Fund“.
Fotocredit: Champions ohne Grenzen